Lehmbau

Beratung

Warum Lehm?

Gestalterische, bauphysikalische und ökologisch nachhaltige Qualitäten sprechen für den breiten baulichen Einsatz von Lehm.

Lehm kommt sowohl bei Bestandsbauten wie auch bei Neubauten zum Einsatz. Seinen weitläufigen Einsatz in konstruktiver und oberflächengestalterischer Form finden wir, beispielsweise als tragendes Mauerwerk, Tro­cken­bau­plat­te, Stampf­lehm­wand/bo­den, Lehm­es­trich, Lehmputz oder als Lehmfarbe.

Die ökologisch nachhaltigen Vorzüge von Lehm gegenüber vielen anderen Baustoffen machen ihn besonders in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels zu einem der ökologisch effizientesten Baustoffe. Mit der Notwendigkeit zur globalen CO₂-Reduktion kann Lehm seine Stärken auf unterschiedliche Weise ausspielen. Als Rohstoff ist er schier unerschöpflich und großräumig verfügbar. Seine Verarbeitung erfolgt ohne energieaufwändige thermische Vorbehandlung und zur Abmagerung und Armierung können andere natürliche Materialien auf mineralischer oder pflanzlicher Basis verwendet werden. Bei Rückbau von Lehmbauteilen können diese wiederverwendet oder an die Natur zurückgegeben werden.

Die Verfügbarkeit von Lehm als lokale Baustoffressource ist ein unschätzbarer Wert, besonders in einer Zeit, in der die Notwendigkeit zur ökologischen Nachhaltigkeit global immer bewusster wird. Entsprechend den geologischen Gegebenheiten ist Lehm in unterschiedlicher mineralogischer Zusammensetzung verfügbar.

Es stellt sich die berechtigte Frage, warum Lehm nicht direkt von der Baugrube oder vom Garten weg für Bauzwecke verwendet wird. Dieser Herausforderung möchten wir uns stellen.

Kann man jeden Lehm zum Bauen verwenden?

Lehm ist ein äußerst inhomogenes Baumaterial und kann sich regional in seiner mineralischen Zusammensetzung stark unterscheiden. Dadurch können Lehme für unterschiedliche Bauzwecke besser oder schlechter geeignet sein: beispielsweise als Stampflehm, Ziegellehm oder als Putzlehm.
Manche der Lehme können nicht ohne weitere Behandlung für Bauzwecke verwendet werden. Es kann erforderlich sein, den Aus­hub­lehm mit Zu­schlags­stof­fen ab­zu­magern, oder auch aufzubessern, um diesen für den gewünschten baulichen Einsatz reif zu machen.

Lehmgrube

Lehmgrube bei Lehmbaupraktikum im Museumsdorf Niedersulz/NÖ, © Hubert Feiglstorfer

Wie können die Eigenschaften von Aushublehm bestimmt werden?

Für Laien ist es oft schwierig, die entsprechenden Eigenschaften von Aushublehm festzustellen, wobei wir Ihnen behilflich sein können. Die Unterstützung bei der Prüfung des Aushublehms kann in mehreren Schritten erfolgen:

Aushub mit Bagger

© Peter Topf

Schritt 1 – Lehmproben

Schürfe in der erforderlichen Tiefe ermöglichen es Bodenproben zu entnehmen. Diese Schürfe können händisch oder mit dem Minibagger durchgeführt werden. Für diese erste Bestimmung werden geologische Karten herangezogen.

Schritt 2 – Handtests

Hierbei handelt es sich um vereinfachte Untersuchungen, welche vor Ort durchgeführt werden können. Dadurch lässt sich annäherungsweise feststellen, ob der verfügbare Lehm überhaupt für Bauzwecke und für welche baulichen Anwendungen er geeignet ist.
 

Schritt 3 – Labortests

Dieser Arbeitsschritt ist nicht immer zwingend erforderlich, aber empfohlen. Mittels Labortests wird die mineralogische Zusammensetzung und die Korn­grö­ßen­zu­sam­men­setz­ung bestimmt. Diese Untersuchungen ermöglichen, die gesamtmineralogische Zusammensetzung festzustellen. Dies beinhaltet die vorhandenen Tonminerale und die Anteile an Sand, Schluff und Ton.

Veranstaltungen

lehmbau_planer

Lehmbau für Planer:innen

Lehmbau für Planer:innen

Leitung: Roland Meingast, Hubert Feiglstorfer

Vortragende: Roland Meingast, Hubert Feiglstorfer
Ort: LOPAS Büro, Parkring 12, 1010 Wien
Anmeldung: AUSGEBUCHT

Bild: © Roland Meingast

ARGE Lehmbau

in Vertretung:

Architekt Dipl.-Ing. DDr. Hubert Feiglstorfer

E-Mail: office-nospam-@lehmbau-beratung-nospam-.at

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